Egal, ob beim Masken tragen in der Pandemie, beim Sport in der Sonne, beim Baden, Skifahren oder Herumtoben mit den Kindern: eine Brille kann manchmal störend sein. Kontaktlinsen sind dabei schon eine große Hilfe, aber die moderne Medizin hat Augenkorrekturen mit dem Laser mehr als salonfähig gemacht. Trotz der großen Beliebtheit des Augenlaserns ist das Verfahren für manche Menschen immer noch fragwürdig und scheint sogar gefährlich zu sein. Es ist jedoch an der Zeit, alle Unklarheiten zu beseitigen. Wir geben einen klaren Blick auf die Methoden der Laserkorrekturen, ihre Vor- und Nachteile und beantworten die häufigsten Fragen dazu.
Inhaltsverzeichnis
Wie funktioniert das Augenlasern?
Unabhängig von der Art der Behandlung, ist das Wirkungsprinzip aber im Großen und Ganzen gleich. Denn mit Hilfe von Lasern wird das Gewebe neu geformt, das den Körper der Hornhaut, sprich das vordere Fenster des Auges, bildet. So können Brechungsfehler der Hornhaut beseitigt werden, wie Kurzsichtigkeit und Weitsichtigkeit. Bei der Laser-OP wird das Epithel, die unsichtbare Barriere des Auges gegenüber den Elementen, entfernt oder abgetragen. Dadurch wird das Stromagewebe freigelegt. Es ist allein die Vorgehensweise, welche die Unterschiede der Laser-Methoden ausmacht.
Welche Arten des Augenlaserns gibt es?
Auch wenn die Liste der Augenlaser-Behandlungen endlos erscheint – es gibt eigentlich nur drei Haupttypen: LASEK, LASIK und SMILE.
LASEK
Mit der LASEK-Methode können alle Brechungsfehler behandelt werden – das gesamte Spektrum der Kurzsichtigkeit, des Astigmatismus und der Weitsichtigkeit. Das bietet keine andere Methode. LASEK ist zudem das ursprüngliche Laserverfahren, mit dem Chirurgen seit den 1980er-Jahren Hunderttausende von Patienten erfolgreich behandelt haben.
Bei dieser Behandlung wird das Epithel vollständig entfernt. Es wird aber nicht entsorgt, sondern nur vorübergehend zur Seite geschoben. Der Chirurg kann nun die darunter liegende permanente Schicht, die Hornhaut, neu formen. Anschließend wird das Epithel zurückgeschoben. Zum Schutz der Oberfläche wird eine Kontaktlinse als Verband angelegt. Im Allgemeinen sollte LASEK nur dann eingesetzt werden, wenn eine der anderen zwei Methoden (LASIK oder SMILE) nicht möglich ist.
LASIK
LASIK ist die beliebteste Augenlaser-Behandlung. Hierbei wird mit dem Laser ein dünner Lappen erzeugt, der das Epithel und einen kleinen Teil des Stromas, des permanenten Gewebes, einschließt. Man muss sich das wie eine kleine Tür im Epithel vorstellen. So kann der Chirurg die permanente Schicht neu formen, und die Tür („Flap“) wird anschließend wieder eingesetzt. Es wird keine Kontaktlinse zum Schutz des Gewebes benötigt, lediglich die Tür-Ränder müssen abgedichtet werden.
SMILE
Es ist die modernste Methode der Augenlaserchirurgie, minimalinvasiv und völlig „flapless”, d. h. ohne den Schnitt einer Tür im Gewebe. Er ist auch der Laser mit dem geringsten Druckanstieg im Auge; der Patient spürt während des Eingriffs nichts. Lediglich ein winziger Einschnitt in die Hornhaut wird bei dieser Methode vorgenommen – wie ein Schlüsselloch. Dieser winzige Tunnel geht von der Oberfläche durch das Epithel bis hinunter zu der Stelle, an der das Zielgewebe entfernt werden kann. Das wohl faszinierendste daran: Der gesamte Vorgang dauert weniger als vier Minuten.
Was ist besser LASEK, LASIK oder SMILE?
Alle drei Arten von Operationen sind gleich wirksam – sie werden Ihre Sehkraft verbessern. Mit dem technologischen Fortschritt verändern sich jedoch die Vor-& Nachteile der verschiedenen Methoden der Laserkorrektur in Bezug auf die Dauer des Eingriffs, die Sicherheit und die Risiken sowie die Erholungszeit.
Nachteile der LASEK-Methode
Die Lasek-Methode verläuft in der Regel relativ komplikationsfrei. In den ersten Tagen nach dem Eingriff können leichte Schmerzen sowie übermäßige Augentrockenheit auftreten. Da es mehrere Tage dauert, bis die äußere Schicht die Augenoberfläche wieder besiedelt hat, nimmt dieses Verfahren die längste Erholungszeit in Anspruch.
Vorteile der LASIK-Methode
Im Gegensatz zur LASEK-Methode bietet LASIK eine schnellere Heilungszeit. Denn hier wird nicht die Oberflächenschicht des Auges entfernt, sondern nur der hauchdünne, klappbare Flap eingeschnitten. Da dieser nach der OP wieder in seine ursprüngliche Position zurückgebracht wird, müssen lediglich die Ränder heilen. LASIK-Patienten können innerhalb von 24 Stunden nach dem Eingriff wieder arbeiten gehen.
Vor- und Nachteile von SMILE
Ein deutlicher Vorteil dieser Methode ist die schnelle Heilung. Da das Epithel nur wenig gestört wird, beginnt das Auge fast sofort zu heilen. Und während die herkömmliche Augenlaserchirurgie nur Sehstärken bis zu einem Maximum von -8 bis -10 Dioptrien korrigieren kann, ist ReLEx SMILE in dieser Hinsicht eine Revolution. Denn sie kann auch Menschen mit dünner Hornhaut und Sehstärken von mehr als -10 Dioptrien erfolgreich behandeln. Sie ist derzeit aber nur für Kurzsichtigkeit und Astigmatismus verfügbar.
Welche Fehlsichtigkeiten sind behandelbar?
Mit den oben genannten Laser-Methoden kann man Kurzsichtigkeit bis zu -10 Dioptrien, eine Weitsichtigkeit bis zu +4 Dioptrien und eine Hornhautverkrümmung (Astigmatismus) bis zu 5 Dioptrien beheben. Die Durchführbarkeit der Operation hängt jedoch in hohem Maße von den individuellen Merkmalen jedes einzelnen Patienten ab. Verzweifeln Sie also nicht, wenn Ihr Sehvermögen nicht den oben genannten Parametern entspricht. Die beste Lösung ist, Ihren Arzt zu konsultieren.
Kann sich jeder die Augen lasern lassen?
Obwohl die Laser-Sehkorrektur eine einfache, minimal-invasive, ambulante Operation ist, ist sie nicht für jeden geeignet. Zu den wichtigsten Voraussetzungen für die Operation gehören Alter, eine stabile Sehstärke und eine allgemeine körperliche und psychische Gesundheit.
Gibt es ein ideales Alter fürs Augenlasern?
Auch im höheren Alter ist Augenlasern möglich, doch erfordert der Eingriff eine genauere Voruntersuchung. Außerdem fühlen sich Menschen über 40 Jahre mit dem Verfahren möglicherweise nicht so wohl und haben ein höheres Risiko für Komplikationen nach der Operation als jüngere Patienten. Bei der Altersweitsicht, die sich ab 45 Jahre entwickelt, kann der Laser allerdings nicht helfen.
Wann ist eine Sehstärke stabil?
Eine stabile Sehstärke bedeutet, dass sich Ihre Sehstärkeindikatoren in den letzten zwölf Monaten nicht verändert haben. Bei einer instabilen Sehstärke gibt es leider keine Garantie, dass sich Ihre Sehstärke nach der Operation nicht weiter verschlechtert.
Kann man Augen lasern lassen, wenn man krank ist?
Der Patient muss sich für die Operation in einem guten Allgemeinzustand befinden. Unter anderem darf er oder sie keine Medikamente einnehmen, die den Heilungsprozess der Hornhaut beeinträchtigen könnten. Außerdem ist ein chirurgischer Eingriff kontraindiziert für Menschen, die an den folgenden Erkrankungen leiden:
- kegelförmige Hornhautverkrümmung (Keratokonus)
- fortschreitende Veränderung der Sehkraft
- Diabetische Retinopathie
- fortgeschrittener Grüner Star (Glaukom)
- Grauer Star (Katarakt)
- Makuladegeneration mit entzündlichen Absonderungen
- zu dünne oder nicht normal ausgebildete Hornhaut des Auges
- Entzündung der Augen
- Rheumatische Erkrankungen
- Netzhauterkrankungen
Dürfen schwangere Frauen Augen lasern lassen?
Hormonelle Umstellungen während der Schwangerschaft und Stillzeit können ebenfalls die Sehkraft beeinflussen. Deshalb ist das Augenlasern für schwangere und stillende Frauen kontraindiziert.
Dürfen sich Träger von Herzschrittmachern die Augen lasern lassen?
Patienten mit Herzschrittmacher dürfen nur bestimmte Arten der Laserkorrektur und nur nach eingehender Untersuchung durchführen. Viele Kliniken führen diese Operationen mit dem Femtosekundenlaser durch, da dieser kürzere Impulse als ein Excimerlaser aussendet.
Ist das Augenlasern gefährlich?
Augenlaseroperationen werden schon seit Jahrzehnten durchgeführt. In dieser Zeit wurde das Verfahren bis zur Perfektion weiterentwickelt. Trotzdem verstehen wir, wie beängstigend es sein kann, sich die Augen mit einem Laser operieren zu lassen. Deshalb möchten wir mit einigen wichtigen Mythen über das Augenlasern aufräumen.
Können Narben auf der Hornhaut nach dem Augenlasern gebildet werden?
Moderne Lasergeräte haben das Risiko der Narbenbildung auf ein Minimum reduziert: Mit modernen Lasern liegt die Wahrscheinlichkeit der Narbenbildung bei nur 0,5%.
Kann die Tränenproduktion nach dem Augenlasern gestört sein?
Nach dem Augenlasernkann es tatsächlich zu einer verminderten Tränenproduktion kommen. Dies ist jedoch mit medizinischen Augentropfen behandelbar und hat nur in Ausnahmefällen Langzeitfolgen.
Kann der Laser eine Infektion verursachen?
Eine Infektion kann in der Tat während einer Augenlaserbehandlung auftreten, doch ist dies meist auf einen unsachgemäß durchgeführten Eingriff oder eine unsachgemäße Nachbehandlung zurückzuführen. Deshalb sollte die Wahl der Klinik sehr bewusst erfolgen, denn die Folgen mangelnder Hygiene im Operationssaal können sehr schmerzhaft sein. Befolgen Sie außerdem unbedingt die Empfehlungen Ihres Arztes zur postoperativen Versorgung.
Kann die Sehkraft nach der Augenlaser-Operation nicht verbessert werden?
Unmittelbar nach der Operation kann das Sehen leicht verschwommen sein, da sich die Augen an die neuen Bedingungen anpassen und von der Operation erholen müssen. Im Durchschnitt kann dies je nach gewähltem Lasertyp bis zu ein paar Wochen dauern. Die Sehkraft ist in der Regel nach einigen Monaten vollständig wiederhergestellt. Eine Über- oder Unterkorrektur ist nach einer Operation möglich, was bedeutet, dass die Sehkraft falsch korrigiert wurde. Ein kurzsichtiger Patient kann weitsichtig werden und umgekehrt. Dies wird jedoch durch einen wiederholten Eingriff korrigiert.
Können die Augen nach dem Lasern wieder schlechter werden?
Die meisten Patienten benötigen nach der Operation weder eine Brille noch Kontaktlinsen. Eine Operation garantiert jedoch keine 100-prozentige Sehkraft für den Rest des Lebens – aufgrund des Alterungsprozesses sowie der Veränderungen des Hormonhaushalts und des allgemeinen Gesundheitszustands des Körpers kann sich die Sehkraft wieder verschlechtern.
Kann man durch eine Sehkorrektur blind werden?
Nein, es ist nicht möglich, durch eine Laser-Sehkorrektur zu erblinden, da der Laser nicht auf die Linse, die Netzhaut oder den Sehnerv einwirkt und nur auf der Oberfläche der Hornhaut aktiv ist. Bisher haben die Ärzte noch keinen einzigen Fall von Sehkraftverlust als Folge eines Augenlaserns registriert.
Welche Nebenwirkungen können nach dem Augenlasern auftreten?
Mögliche Nebenwirkungen hängen von der Art des gewählten Eingriffs und den individuellen Eigenschaften des Körpers ab. Wir empfehlen Ihnen, Ihren Arzt zu konsultieren, wenn Sie irgendwelche Bedenken haben. Zu den möglichen Nebenwirkungen nach dem Augenlasern gehören:
Trockene Augen und mangelnde Tränenproduktion sowie Rötung der Augen
Es ist zu beachten, dass dies eine Reaktion des Auges auf den Eingriff ist und es einige Tage oder Wochen dauern kann, bis es sich vollständig erholt.
Leichte Epitheleinwachsungen und Sehstörungen
Diese Nebenwirkungen bedeuten nicht zwangsläufig, dass die Operation schiefgelaufen ist. Dies kann auf Ihre individuelle Körperreaktion und die Eigenschaften Ihres Auges zurückzuführen sein. Es könnte aber auch auf ein ernsthaftes Problem hinweisen. Bei Sehstörungen in der postoperativen Phase sollten Sie unbedingt Ihren Arzt aufsuchen.
Verschwommenes oder doppeltes Sehen
Wie bereits erwähnt, ist ein leichtes Verschwommensehen einige Stunden oder Tage nach dem Eingriff eine normale Begleiterscheinung. Wenn sich die Unschärfe jedoch verschlimmert oder nicht innerhalb einer Woche nach der Operation verschwindet, ist dies ein Signal, einen Arzt aufzusuchen.
Lichtempfindlichkeit
Nach einer Operation dauert es oft länger, bis sich Ihre Augen an das Licht und die helle Sonne gewöhnt haben. Viele Ärzte raten zum Tragen einer Sonnenbrille, um Augenreizungen durch Blendung und helles Licht zu vermeiden. Sie sollten sich auch nicht über die Verschlechterung Ihrer Nachtsicht wundern.
Psychische Störungen
Da das Sehvermögen das wichtigste Mittel zur Wahrnehmung der Welt für sehende Menschen ist, kann seine Beeinträchtigung zu mentalen Störungen führen. Außerdem vergrößert die Angst vor postoperativen Komplikationen Ihre Unruhe. Es ist wichtig, sich zu beruhigen und sich keine Sorgen zu machen. Denken Sie daran, dass eine gute mentale Verfassung bei der postoperativen Genesung helfen kann.
Was ist nach dem Augenlasern zu beachten?
- Leichte Beschwerden nach der Operation stellen keine Komplikation dar. Je nach gewählter Methode kann es ein paar Tage oder Wochen dauern, bis Sie wieder „voll einsatzfähig“ sind. Am besten ist es, in dieser Zeit eine längere Computerarbeit und eigenständiges Autofahren zu vermeiden.
- Außerdem sollten Sie an den Augen nicht reiben und mit einer Schutzbrille / Augenklappen schlafen. Sie schützen Ihre Augen vor unbewusstem Reiben der Augen.
- Für einige Wochen sollten Sie vom Arzt vorgeschriebene Augentropfen verwenden.
- Schützen Sie Ihre Augen vor Leitungswasser, da es nicht steril ist und Mikrokeime enthält, die Infektionen verursachen können. Unser Rat: Schwimmbrille beim Duschen.
- Eine mehrwöchige Ruhephase nach dem Augenlasern ist notwendig: verzichten Sie zwei bis drei Wochen auf Sport sowie vier Wochen auf Schwimmen, Tauchen, Solarium und Saunas.
Sie sind ready!
Die Wahl der richtigen Augenlaser-Behandlung ist eine besondere Aufgabe. Eine Untersuchung durch Ihren Augenarzt kann Ihnen dabei helfen, herauszufinden, welche Form der Augenkorrektur für Sie die richtige ist. Nebenwirkungen der Behandlungen, wie trockene Augen, können durch Augentropfen aus der Apotheke gut geheilt werden. Einer klaren, scharfen Sicht steht also nichts mehr im Weg!