Knieschmerzen sind weit verbreitet und betreffen Menschen jeden Alters. Sie können plötzlich auftreten oder sich allmählich entwickeln, und sie beeinträchtigen die Beweglichkeit und Lebensqualität erheblich. Schmerzen im Knie können sich an verschiedenen Stellen des Gelenks äußern: innen, außen, seitlich, vorne oder hinten. Das Knie ist ein hochkomplexes Gelenk, das im Alltag und bei sportlichen Aktivitäten enormen Belastungen ausgesetzt ist. Daher ist es nicht verwunderlich, dass Knieschmerzen häufig auftreten. Doch was steckt hinter diesen Gelenkschmerzen, und wie kann man sie effektiv behandeln oder verhindern?
Inhaltsverzeichnis
Warum Knieschmerzen beim Beugen zur großen Last werden können
Knieschmerzen, die vor allem beim Beugen des Gelenks auftreten, sind oft ein Anzeichen für eine ernsthafte Verletzung oder Überlastung. Beim Abbiegen des Knies werden viele Strukturen wie Knorpel, Bänder, Sehnen und Muskeln beansprucht. Schmerzen in diesem Bewegungsablauf können darauf hinweisen, dass einer dieser Bereiche geschädigt ist.
Eine häufige Ursache für plötzliche Knieschmerzen beim Beugen ist der Meniskusriss. Der Meniskus ist eine knorpelige Struktur, die als Stoßdämpfer im Knie fungiert. Durch plötzliche Drehbewegungen oder Überbelastungen kann der Meniskus einreißen, was besonders beim Abbiegen des Knies stechende Schmerzen verursacht. Diese Art von Verletzung tritt oft bei Sportarten wie Fußball, Basketball oder Skifahren auf, bei denen das Knie schnellen und abrupten Bewegungen ausgesetzt ist.
Ein weiteres häufiges Problem, das Knieschmerzen beim Abbiegen verursacht, ist ein Knorpelschaden oder Arthrose. Arthrose ist eine degenerative Gelenkerkrankung, bei der der Knorpel, der die Knochen im Kniegelenk schützt, allmählich abgebaut wird. Wenn der Knorpel abgenutzt ist, reiben die Knochen direkt aufeinander, was Schmerzen, Steifheit und Schwellungen verursacht. Diese Schmerzen verschlimmern sich oft bei Aktivitäten wie Beugen oder Treppensteigen.
Auch Bänderrisse, insbesondere des vorderen Kreuzbandes, können starke Schmerzen beim Beugen auslösen. Die Bänder sorgen für Stabilität im Knie. Das Kreuzband stabilisiert das Kniegelenk und schützt es vor zu großen Bewegungen. Wenn dieses Band reißt, etwa durch einen Sportunfall, wird das Knie instabil, und es kommt zu Schmerzen, vor allem bei Beuge- und Drehbewegungen.
Auch weitere Ursachen, wie zum Beispiel eine Schleimbeutelentzündung (mit begleitender Schwellung), können Ursachen stechender Knieschmerzen sein. In jedem Fall sollte man bei anhaltenden Knieschmerzen einen Arzt aufsuchen, um die genaue Ursache abzuklären. Die Knie tragen jeden Tag eine große Last. Gerade durch ständiges Hocken bei Arbeit oder im Alltag können die Kniebeschwerden verstärkt werden. Unbehandelte Verletzungen können zu chronischen Schmerzen und einer langfristigen Einschränkung der Beweglichkeit führen.
Diagnostik und klinische Untersuchung: So werden Knieschmerzen richtig untersucht
Die richtige Diagnose ist der erste Schritt, um Knieschmerzen erfolgreich zu behandeln. Die genaue Ursache der Schmerzen zu finden, erfordert oft eine Kombination aus Anamnese, klinischer Untersuchung und bildgebenden Verfahren.
Zunächst wird dein Arzt eine Anamnese durchführen und dich nach deinen Beschwerden und dem genauen Krankheitsbild fragen. Wie lange bestehen die Knieschmerzen schon? Wo genau sind sie lokalisiert? Hast du eine Verletzung erlitten, oder treten die Schmerzen plötzlich auf? Handelt es sich um stechende oder brennende Knieschmerzen? Hast du auch ein geschwollenes Knie oder ein Knacken in der Gelenkkapsel? Diese Fragen geben bereits wichtige Hinweise darauf, ob die Schmerzen auf eine akute Verletzung oder eine chronische Überlastung zurückzuführen sind.
Bei der körperlichen Untersuchung wird die behandelnde Ärztin oder Arzt dein Knie auf Beweglichkeit, Schwellungen, Rötungen und Instabilität untersuchen. Oft wird auch die umliegende Muskulatur getestet, da muskuläre Dysbalancen oder Schwächen ebenfalls Knieschmerzen verursachen können. Manchmal führt der Arzt spezifische Bewegungstests durch, um Meniskus- oder Bänderverletzungen zu identifizieren.
Um die Diagnose zu sichern und mögliche Störungen festzustellen, werden häufig folgende Verfahren eingesetzt.
Bildgebende Verfahren bei Knieschmerzen
- Röntgenaufnahmen zeigen Knochenveränderungen, etwa bei Arthrose oder Frakturen. Ein Röntgen eignet sich jedoch nicht zur Darstellung von Weichteilen wie Bändern, Sehnen oder Knorpel.
- Magnetresonanztomographie (MRT) liefert Bilder der Weichteile im Knie. Diese Methode gibt detaillierte Einblicke und wird oft verwendet, um Meniskusschäden, Bänderrisse, Probleme bei der Gelenkkapsel oder Knorpelprobleme zu diagnostizieren.
- Ultraschall kann nützlich sein, um Flüssigkeitsansammlungen im Knie oder Verletzungen der Sehnen zu erkennen.
- Bei Verdacht auf chronische Entzündungen oder weitere Erkrankungen kann eine Arthroskopie (Gelenkspiegelung) durchgeführt werden. Bei einer Arthroskopie wird eine kleine Kamera in das Kniegelenk eingeführt, um das Innere des Knies direkt zu untersuchen. Eine Gelenkspiegelung ermöglicht es auch, gleichzeitig kleinere Verletzungen zu behandeln.
Durch diese umfassende Diagnostik kann der Arzt die genaue Ursache der Knieschmerzen bestimmen und eine gezielte Therapie einleiten.
Akute vs. chronische Knieschmerzen
Knieschmerzen lassen sich grundsätzlich in zwei Kategorien einteilen: akute und chronische Beschwerden. Beide Arten von Schmerzen unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Ursachen und der Herangehensweise an die Behandlung.
Akute Knieschmerzen
Akute Knieschmerzen treten plötzlich auf und sind meist die Folge einer Verletzung oder Überlastung. Häufige Ursachen sind Sportverletzungen, Stürze oder Unfälle, bei denen das Knie verdreht oder stark beansprucht wird. Typische Verletzungen, die akute Knieschmerzen verursachen, sind:
- Meniskusrisse: Plötzliche Drehbewegungen, wie sie oft bei Sportarten wie Fußball oder Basketball vorkommen, können den Meniskus beschädigen und akute Schmerzen auslösen.
- Bänderrisse: Besonders Kreuzbandverletzungen führen zu sofortigen, intensiven Schmerzen und einer Instabilität des Kniegelenks.
- Prellungen oder Knochenbrüche: Ein direkter Aufprall oder Sturz kann zu Prellungen, Schwellungen oder sogar Knochenbrüchen führen, die akute Schmerzen im Knie verursachen.
Akute Knieschmerzen gehen oft mit Schwellungen, Blutergüssen und einer eingeschränkten Beweglichkeit einher. In diesen Fällen ist es wichtig, das Knie sofort zu schonen und einen Arzt aufzusuchen. Eine frühzeitige Behandlung und Physiotherapie verhindern, dass akute Verletzungen zu langfristigen Schäden führen.
Chronische Knieschmerzen
Chronische Knieschmerzen entwickeln sich schleichend über einen längeren Zeitraum. Sie sind oft das Resultat von degenerativen Erkrankungen, wiederholter Überlastung oder Fehlstellungen. Die häufigsten Ursachen für anhaltende Knieschmerzen sind:
- Arthrose: Eine der häufigsten Ursachen für andauernde Knieschmerzen. Durch den Abbau des Knorpels im Kniegelenk kommt es zu Schmerzen, Steifheit und Bewegungseinschränkungen. Arthrose verschlimmert sich oft mit zunehmendem Alter und kann zu dauerhaften Schmerzen führen.
- Fehlstellungen: Fehlstellungen des Knies, wie X- oder O-Beine, können dazu führen, dass das Gelenk ungleichmäßig belastet wird. Diese Belastung führt über die Jahre zu chronischen Schmerzen.
- Überlastung: Wiederholte Bewegungen, besonders bei Sportarten wie Laufen oder Radfahren, können das Kniegelenk langfristig schädigen. Ein typisches Beispiel ist das Läuferknie, bei dem das Knie durch ständige Reibung und Überbeanspruchung schmerzhaft wird.
Chronische Knieschmerzen sind oft weniger intensiv als akute Schmerzen, können jedoch den Alltag stark beeinträchtigen. Sie erfordern in der Regel eine langfristige Behandlung, die Krankengymnastik, Schmerzmanagement und in schweren Fällen operative Eingriffe mit anschließender Physiotherapie umfassen kann.
Verschiedene Arten von Knieschmerzen – Warum tritt der Schmerz nur an bestimmten Stellen im Kniegelenk auf?
Knieschmerzen können an unterschiedlichen Stellen des Gelenks auftreten, und je nach Lokalisation der Schmerzen können verschiedene Ursachen infrage kommen. Die genaue Position der Schmerzen gibt oft wertvolle Hinweise darauf, welche Strukturen des Knies betroffen sind.
Knieschmerzen innen: Mögliche Ursachen für Schmerzen an der Innenseite des Knies
Schmerzen an der Innenseite des Knies treten häufig bei Überlastung oder Verletzungen der Bänder oder Menisken auf. Hier einige häufige Ursachen:
- Innenmeniskusriss: Der Meniskus fungiert als Stoßdämpfer im Kniegelenk. Ein Riss im Innenmeniskus kann durch eine plötzliche Verdrehung des Knies entstehen. Diese Art von Verletzung verursacht oft Schmerzen an der Innenseite des Knies, besonders beim Beugen und Drehen.
- Mediales Seitenband: Eine Überdehnung oder Zerrung des medialen Seitenbandes kann zu Schmerzen an der Innenseite des Knies führen. Diese Verletzung tritt oft bei Sportarten mit schnellen Richtungswechseln auf.
- Arthrose: Arthrose betrifft häufig die Innenseite des Knies, da dieses Gelenk durch Fehlstellungen oder Überlastung besonders beansprucht wird.
Knieschmerzen seitlich: Ursachen für Schmerzen an der Außenseite des Knies
Kniebeschwerden an der Außenseite sind oft mit Überlastung oder Verletzungen des Iliotibialbandes verbunden. Zu den häufigsten Ursachen zählen:
- Tractus-iliotibialis-Syndrom (Läuferknie): Diese Überlastungsverletzung tritt häufig bei Läufern auf und führt zu Schmerzen an der Seite des Knies. Das Iliotibialband (IT-Band) verläuft von der Hüfte bis zum Schienbein und kann durch ständige Reibung entzündet werden.
- Außenmeniskusriss: Ein Riss im Außenmeniskus verursacht Schmerzen an der Außenseite des Knies, oft nach plötzlichen Bewegungen, Wegknicken oder einer Überbeanspruchung.
- Laterales Seitenband: Verletzungen des lateralen Seitenbandes treten häufig durch direkte Krafteinwirkungen auf das Knie auf, zum Beispiel bei Kontaktsportarten wie Fußball oder Rugby.
Knieschmerzen vorne und hinten: Das steckt dahinter!
Schmerzen an der Vorder- oder Rückseite des Knies deuten oft auf spezifische Erkrankungen hin:
- Vorderer Knieschmerz (Patellofemorales Schmerzsyndrom): Dieser Schmerz tritt an der Vorderseite des Knies auf, meist durch eine Fehlstellung der Kniescheibe oder eine Überbelastung des Knies. Typische Symptome sind Schmerzen beim Treppensteigen oder nach längerem Sitzen.
- Baker-Zyste: Eine Baker-Zyste ist eine Schwellung, die in der Kniekehle entsteht und auf Probleme im Kniegelenk wie Arthrose oder Meniskusverletzungen hinweist. Sie verursacht Schmerzen und ein Spannungsgefühl in der Kniekehle.
Plötzliche und stechende Knieschmerzen – Welche Knieteile sind betroffen?
Plötzlich auftretende, stechende Knieschmerzen sind oft das Ergebnis einer akuten Verletzung. Diese Schmerzen können auf eine Schädigung der Menisken, Bänder oder der Kniescheibe hinweisen. Besonders häufig sind:
- Meniskusrisse: Ein Meniskusriss verursacht stechende Schmerzen, insbesondere bei plötzlichen Drehbewegungen.
- Bänderrisse: Verletzungen der Kreuz- oder Seitenbänder führen zu intensiven Schmerzen und Instabilität des Kniegelenks.
- Patellaluxation: Eine Luxation der Kniescheibe, bei der diese aus ihrer Position springt, verursacht scharfe, plötzliche Schmerzen.
Knieschmerzen beim Gehen oder nach Laufen? Das ist der Grund dafür!
Knieschmerzen beim Gehen oder nach dem Laufen sind häufig auf Überlastung, Fehlstellungen oder muskuläre Dysbalancen zurückzuführen. Diese Art von Schmerz betrifft besonders Sportler, die das Knie stark belasten, etwa durch Laufen oder intensive Fitnessübungen. Ursachen können sein:
- Überlastung: Bei langen Laufeinheiten oder intensivem Training kann das Knie überlastet werden, was Schmerzen auslöst.
- Fehlstellungen: Menschen mit Fehlstellungen wie O- oder X-Beinen belasten das Kniegelenk ungleichmäßig, was zu Knieschmerzen führen kann.
- Schwache Muskeln: Ungleichgewichte in der Oberschenkelmuskulatur können zu einer Fehlbelastung des Knies und somit zu Schmerzen führen.
Sollte ich die Belastung anpassen, wenn ich Knieschmerzen nach dem Sport habe?
Ja, es ist wichtig, die Belastung zu reduzieren, wenn nach sportlichen Aktivitäten regelmäßig Knieschmerzen auftreten. Eine Anpassung der Trainingsintensität sowie gezielte Kräftigungsübungen können helfen, das Knie zu entlasten und die Schmerzen langfristig zu reduzieren.
Knieschmerzen im Ruhezustand: Ist eine ernsthafte Erkrankung die Ursache?
Knieschmerzen im Ruhezustand sind ein alarmierendes Zeichen und können auf eine ernsthafte Erkrankung hindeuten. In vielen Fällen sind entzündliche oder degenerative Erkrankungen die Ursache. Zu den möglichen Gründen gehören:
- Arthritis: Entzündliche Erkrankungen wie rheumatoide Arthritis führen oft zu Schmerzen im Ruhezustand, begleitet von Schwellungen und Rötungen.
- Durchblutungsstörungen: Eine gestörte Blutversorgung im Knie, etwa durch Gefäßverengungen, kann ebenfalls Schmerzen in Ruhe verursachen.
- Infektionen: In seltenen Fällen kann eine Infektion des Kniegelenks zu Ruheschmerzen, Fieber und Schwellungen führen.
Therapiemöglichkeiten für deine Knieschmerzen
Konservative Behandlungen – Physiotherapie, Kälte oder Wärme?
Konservative Strategien sind oft der erste Schritt, um Knieschmerzen zu lindern. Dazu gehören:
- Physiotherapie: Durch gezielte Physiotherapie-Übungen werden die Muskeln um das Knie gestärkt, was die Stabilität verbessert und Schmerzen lindert.
- Medikamentöse Behandlung: Schmerzmittel und entzündungshemmende Medikamente helfen, akute Schmerzen zu lindern und Entzündungen zu reduzieren.
- Kälte- und Wärmeanwendungen: Kälte kann bei akuten Entzündungen helfen, während Wärme bei Muskelverspannungen Linderung bringt.
Übungen zur Linderung von Knieschmerzen und mehr Stabilität im Knie
Regelmäßige Übungen können dazu beitragen, das Kniegelenk zu stabilisieren und Knieschmerzen zu lindern. Kräftigungsübungen für die Oberschenkelmuskulatur sind besonders wirksam, da starke Muskeln das Knie entlasten und vor Überlastung schützen.
Ebenso wichtig sind Dehnübungen, um die Flexibilität zu verbessern und Spannungen zu reduzieren. Hier sind einige Übungen, die sich besonders gut zur Linderung von Knieschmerzen und zur Stabilisierung des Knies eignen:
- Oberschenkeldehnung
- Ausführung: Im Stehen greifst du mit einer Hand deinen Knöchel und ziehst die Ferse zum Gesäß, bis du eine Dehnung im vorderen Oberschenkel spürst. Halte diese Position 20-30 Sekunden.
- Vorteil: Diese Übung dehnt die vordere Oberschenkelmuskulatur (Quadriceps), was hilft, Verspannungen im Kniebereich zu lösen.
- Beinheben im Liegen
- Ausführung: Lege dich auf den Rücken, das betroffene Bein ist gestreckt, das andere angewinkelt. Hebe das gestreckte Bein langsam bis zu einem Winkel von 45 Grad an und senke es dann wieder ab. 10-15 Wiederholungen pro Seite.
- Vorteil: Diese Übung stärkt die vordere Oberschenkelmuskulatur, ohne das Kniegelenk zu stark zu belasten.
- Wandsitz
- Ausführung: Lehne dich mit dem Rücken gegen eine Wand, senke den Körper ab, bis die Knie einen 90-Grad-Winkel bilden, und halte diese Position 20-30 Sekunden. Erhöhe allmählich die Dauer.
- Vorteil: Diese isometrische Übung kräftigt den Quadriceps und stabilisiert das Knie, ohne dass es bewegt wird.
Durch regelmäßige Ausführung dieser Übungen wird die Muskulatur rund um das Knie gestärkt, was die Stabilität des Gelenks verbessert und Knieschmerzen langfristig reduzieren kann.
Knie tapen: So geht’s richtig
Das Tapen des Knies kann eine effektive Methode sein, um das Gelenk zu stabilisieren, Knieschmerzen zu lindern und die Belastung zu reduzieren – besonders während sportlicher Aktivitäten oder nach einer Verletzung. Das Ziel des Tapings ist es, das Knie zu unterstützen, ohne die Beweglichkeit komplett einzuschränken.
Vorteile des Knie-Tapings
- Schmerzlinderung: Durch die Entlastung der betroffenen Strukturen werden Schmerzen reduziert, insbesondere bei Bewegung. Richtig angebrachtes Tape verbessert die Durchblutung und hilft, Schwellungen zu reduzieren.
- Stabilisierung: Das Tape gibt dem Knie zusätzlichen Halt und verhindert ungewollte oder übermäßige Bewegungen, die zu einer Verschlimmerung der Verletzung führen könnten.
- Prävention: Besonders bei sportlicher Belastung schützt das Tape das Knie vor Überlastungen und kleineren Verletzungen.
Anleitung: Knie richtig tapen
- Vorbereitung der Haut: Reinige die Haut gründlich, bevor du das Tape anbringst, um Schweiß, Schmutz und Öle zu entfernen.
- Grundlage anlegen: Beginne mit einem anklebesicheren Tape, indem du einen stabilisierenden Streifen unterhalb der Kniescheibe und oberhalb des Knies anbringst. Diese Streifen dienen als Fixpunkte und stabilisieren den Hauptbereich.
- Kreuztape für Stabilität: Um das Knie zu stabilisieren, bringe ein Tape in X-Form an. Lege dazu den ersten Streifen von der Außenseite des Unterschenkels nach innen und den zweiten von der Innenseite des Oberschenkels nach außen, sodass die Tapes das Knie kreuzen und es zusätzlich stabilisieren.
- Kniescheibe entlasten: Für die Entlastung der Kniescheibe kannst du einen weiteren Streifen um die Patella herum anbringen. Achte darauf, dass das Tape die Kniescheibe nicht komplett abdeckt, sondern sie in ihrer Bewegung leicht unterstützt, ohne sie zu stark zu fixieren.
Wann sollte man tapen?
Das Tapen des Knies eignet sich besonders gut bei leichten bis mittelschweren Verletzungen, bei denen die Muskulatur und das Gelenk zusätzliche Unterstützung benötigen.
Es ist auch nützlich zur Prävention, insbesondere bei Aktivitäten, die das Knie stark beanspruchen, wie Laufen, Fußball oder Skifahren.
Das Tape kann helfen, den Druck auf Bänder, Sehnen und Muskeln zu reduzieren und so das Risiko von Überlastungsverletzungen zu verringern.
Wann solltest du nicht tapen?
Bei schweren Verletzungen wie einem Kreuzbandriss, starken Schwellungen oder wenn das Knie extrem instabil ist, ersetzt das Tape nicht den Besuch beim Arzt oder eine weitergehende Behandlung. In solchen Fällen kann es sogar kontraproduktiv sein.
Hausmittel gegen Knieschmerzen: Was hilft wirklich gegen Überlastung?
Neben medizinischen Behandlungen gibt es auch Hausmittel, die bei leichten Überlastungen helfen können und für Ruhe sorgen. Dazu gehören:
- Kälteanwendungen: Kühlpads oder Eis helfen, Schwellungen zu reduzieren.
- Quarkwickel: Diese traditionellen Hausmittel wirken entzündungshemmend und können bei akuten Beschwerden Linderung verschaffen.
Mehr bewegen oder Ruhelage?
Bei Knieschmerzen stellt sich oft die Frage, ob man das Knie entlasten und ruhigstellen sollte oder ob eine moderate Bewegung hilfreich ist. Die Antwort hängt von der Ursache der Schmerzen ab.
Bei akuten Verletzungen, wie einem Bänderriss oder einer starken Überlastung, ist zunächst Ruhe entscheidend. Eine Ruhelage in den ersten Tagen, oft in Kombination mit Kälteanwendungen, reduziert Schwellungen und lindert akute Knieschmerzen. Doch zu langes Ruhigstellen kann ebenfalls problematisch sein, da die deine Muskeln an Kraft verlieren und das Knie steifer wird.
Bei dauerhaften Knieschmerzen ist Bewegung ein wichtiger Teil der Therapie. Schonende Bewegungen, wie Spazierengehen, Schwimmen oder Radfahren, fördern die Durchblutung und stärken die Muskeln, die das Knie stabilisieren. Diese Bewegung sorgt dafür, dass das Gelenk geschmiert bleibt und der Knorpel mit Nährstoffen versorgt wird. Auch gezielte Krankengymnastik-Übungen helfen, die Stabilität zu verbessern und Fehlbelastungen zu vermeiden.
Der richtige Ansatz hängt also von der Art der Knieschmerzen ab: Während akute Beschwerden Ruhe erfordern, kann bei chronischen Problemen regelmäßige, schonende Bewegung die Lösung sein.
Prävention: So kannst du Knieschmerzen vorbeugen
Um Knieschmerzen vorzubeugen, sind regelmäßige Bewegung und gezieltes Training der umliegenden Muskulatur entscheidend. Achte darauf, das Knie nicht zu überlasten und setze auf kniefreundlichen Sport wie Schwimmen oder Radfahren, der das Gelenk schont und die reibungslose Beweglichkeit fördert.
Kniefreundlicher Sport für reibungslose Beweglichkeit
Sportarten wie Schwimmen oder Radfahren sind besonders schonend für das Knie und helfen, die Beweglichkeit des Gelenks zu erhalten und die zuständige Muskulatur zu stärken. Neben diesen Klassikern gibt es jedoch noch weitere Sportarten, die sich gut für Menschen mit Knieschmerzen eignen:
- Schwimmen: Das Wasser trägt das Körpergewicht, was die Gelenke entlastet. Schwimmen stärkt die Muskeln und fördert die Beweglichkeit, ohne das Knie zu belasten.
- Radfahren: Radfahren, besonders auf ebenen Strecken oder auf einem Heimtrainer, verbessert die Muskelkraft und Durchblutung, ohne das Knie zu stark zu beanspruchen.
- Nordic Walking: Diese schonende Variante des Gehens entlastet durch den Einsatz von Stöcken die Kniegelenke und stärkt gleichzeitig die Beinmuskulatur.
- Wandern auf flachen Strecken: Leichte Wanderungen auf ebenem Terrain beanspruchen das Knie nur minimal und tragen gleichzeitig zur allgemeinen Fitness bei.
- Pilates: Pilates-Übungen fördern die Flexibilität und Stärke der Muskulatur rund um das Knie, ohne hohe Belastungen für die Gelenke.
- Aqua-Jogging: Laufen im Wasser reduziert die Belastung des Knies auf ein Minimum, während es gleichzeitig die Muskulatur kräftigt und die Ausdauer verbessert.
- Yoga: Besonders gelenkschonende Yoga-Stile, wie Hatha-Yoga, fördern die Beweglichkeit und stärken die Muskulatur, was das Knie entlastet.
Knieschmerzen mit Fieber & Co: Wann solltest du einen Arzt aufsuchen?
Treten Knieschmerzen regelmäßig oder ohne erkennbare Ursache auf, oder gehen sie mit Schwellungen, Rötungen, Fieber oder einer Instabilität des Gelenks einher, solltest du einen Arzt aufsuchen. Auch wenn die Knieschmerzen nach Verletzungen oder längerer Belastung nicht abklingen, ist eine ärztliche Untersuchung ratsam.