Kennen Sie die vier Phasen einer Erkältung? Zuerst schmerzt der Hals, dann kommt der Schnupfen, gefolgt vom Reizhusten und am Ende dem Schleimhusten. Erst wenn alle Phasen durchgestanden sind, erfolgt die Heilung. Obwohl die Erkältung die häufigste Krankheit ist, wissen nur wenige Menschen, wie man Erkältungen vorbeugen, sie erkennen und ihren Verlauf verkürzen kann. Nun ist es an der Zeit, das herauszufinden!
Warum wir uns immer wieder erkälten
Die meisten Menschen erkälten sich mindestens einmal im Jahr. Was macht dann unsere Immunität und warum werden wir nicht immun gegen diese Erreger? Die Erklärung ist einfach: Unser Immunsystem kann keinen universellen Mechanismus zur Bekämpfung der Vielzahl der sich ständig mutierenden Viren entwickeln.
Welche Viren verursachen eine Erkältung?
Es sind mehr als 200 Viren bekannt, die eine Erkältung auslösen können. Die bekanntesten sind die Rhinoviren, Adenoviren und RSV-Viren. Diese können zwölf bis 72 Stunden nach der Infektion Symptome hervorrufen; in der Regel sind es jedoch 24 bis 48 Stunden. Die Erkältung wird aber nie nur durch ein einziges Virus verursacht. Vielmehr können Hunderte von verschiedenen Viren die Ursache für die Symptome sein. Säuglinge und Kleinkinder sind dabei jedes Jahr öfters von Erkältungen betroffen als Erwachsene.
Warum erkälten wir uns im Winter und Herbst am häufigsten?
Kalte Temperaturen sind keine direkte Ursache für eine Erkältung. Eine Erkältung kann nur durch Viren verursacht werden. Die kalte Jahreszeit erleichtert es Viren, über die Nasen- und Rachenschleimhäute in den Körper einzudringen: Die kühle Luft sowie die Luft in stark beheizten Räumen trocknen die Nasen- und Mundschleimhäute aus, was ihre Barrierefunktion schwächt. Krankheitserreger und Viren können sich daher länger in Nase und Mund aufhalten und leichter in unseren Körper eindringen. Übrigens sind Erkältungen die häufigste akute Erkrankung und treten öfters im Winter und Frühjahr auf, sind aber auch zu jeder anderen Jahreszeit möglich.
Wer ist besonders gefährdet?
Obwohl die Erkältung als milde Krankheit gilt und manchmal sogar ohne zusätzliche Behandlung abklingt, gibt es Personengruppen, für die die Erkältung ein ernsthaftes Risiko darstellen kann. Zu der Risikogruppe gehören folgende Personen:
- Ältere Menschen, deren Immunsystem oft geschwächt ist und Viren nicht optimal bekämpfen kann
- Menschen mit chronischen Krankheiten, wie Anämie, Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Atemwegserkrankungen usw.
- Säuglinge und Kleinkinder, da ihr Immunsystem noch nicht gelernt hat, einige Viren zu bekämpfen
- Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, welches aufgrund von bestimmten Medikamenten, Krankheiten oder angeborenen Immundefekten Viren nicht optimal bekämpfen kann
- Menschen mit einer HIV-Infektion
Was sind die Symptome einer Erkältung?
In Folge der Pandemie denkt man bei den ersten Anzeichen einer Erkältung gleich an Covid. Wenn der Test allerdings negativ ausfällt, ist schnell klar: man hat sich erkältet. Zu den Hauptsymptomen einer Erkältung gehören
- leichtes Kratzen und Halsschmerzen
- Husten
- Schnupfen
- Heiserkeit
- Fieber
- allgemeines Unwohlsein: Kopfschmerzen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit
Wie viel Fieber ist bei einer Erkältung normal?
Fieber ist die Reaktion unseres Immunsystems auf Viren und Infektionen. Deshalb sollten Sie bei einer Erkältung keine Angst vor Fieber haben: Fieber ist die normale Körperreaktion auf die Krankheit und hilft uns, sie zu bekämpfen. Eine Temperatur von 38 – 38,5 Grad Celsius gilt als normal. Außerdem hält die hohe Temperatur maximal ein paar Tage lang an. Beachten Sie, dass ein schnell einsetzendes, hohes Fieber über 39 Grad ein Anzeichen für eine Grippe und nicht für eine Erkältung sein kann und eine völlig andere Behandlung erfordert.
Ist Husten bei einer Erkältung normal?
Husten ist ebenso wie Fieber eine Schutzreaktion des Körpers auf eine Erkältung. Je nach Auslöser der Erkältung kann der Husten entweder trocken oder mit Auswurf sein. Vorsicht! Gelingt es Erkältungsviren, in die Schleimhaut der Bronchien einzudringen, können sie Entzündungen hervorrufen und die Schleimproduktion steigern. Es lohnt sich, einen Arzt aufzusuchen, wenn
- der Husten länger als eine Woche anhält
- der Husten Sie nachts stört und meistens nachts auftritt
- Sie Atemgeräusche oder Schmerzen in der Brust bemerken
- der Husten Ihnen das Atmen erschwert
Wie lange dauert eine Erkältung?
Eine Erkältung dauert im Durchschnitt sieben bis zehn Tage. In der Inkubationszeit zwischen der Infektion mit einem Erkältungsvirus und dem Auftreten der Symptome liegen meist zwölf Stunden bis hin zu drei Tagen. Innerhalb der ersten drei Tage treten dann die ersten Symptome auf.Die Symptome, wie eine laufende und verstopfte Nase sowie Husten, dauern in der Regel fünf bis zehn Tage an. Es ist zu bedenken, dass der Verlauf einer Erkältung sehr individuell ist. Die richtige Behandlung kann jedoch Komplikationen verhindern und sogar die Dauer einer Erkältung verkürzen.
Wie erkennt man eine Erkältung?
Da Viren über die Nasen- und Mundschleimhäute in unseren Körper eindringen, werden genau diese Körperteile die ersten Anzeichen einer Erkältung signalisieren. Die Frühsymptome sind Niesen und eine laufende Nase. Außerdem treten häufig Beschwerden im Hals auf: Schmerzen beim Schlucken und ein Gefühl der Trockenheit sowie ein leichtes Kratzen im Hals. Frösteln und Fieber können bedeuten, dass der Körper bereits begonnen hat, Viren zu bekämpfen. Binnen drei bis zehn Tagen klingen die Erkältungssymptome ab und machen Platz für die Zeit der Genesung. Es können einige verbleibende Symptome noch bis zu zwei Wochen lang auftreten, jedoch in einer sehr milden Ausprägung.
Gibt es eine klassische Behandlung von Erkältung?
Es gibt keine Heilung im bekannten Sinn für eine Erkältung. Antibiotika helfen nicht bei Erkältungen, die durch Viren verursacht werden. Die Symptome können bis zur Genesung nur gelindert werden. Dazu gehört viel Ruhe, Nasensprays, Nasenöle, Verdampfer mit ätherischen Ölen, Schmerzmittel und fiebersenkende Mittel, Husten- und Erkältungsmedikamente sowie Lutschtabletten zur Linderung von Halsschmerzen.
Welche Erkältungsmedikamente können helfen?
Leider gibt es kein Turbo-Mittel gegen Erkältung. Die oben genannten Mittel können jedoch den Krankheitsverlauf lindern.
Wie kann man Erkältungen vorbeugen?
Es gibt viele Möglichkeiten, um Erkältungen vorzubeugen. Die meisten von ihnen basieren auf der Stärkung der Immunität. Im Artikel Immunsystem stärken haben wir Ihnen bereits unsere besten Tipps mitgeteilt, wie Sie Ihr Immunsystem auf einfache und angenehme Weise stärken können. Aber es gibt noch andere Tipps, um der Erkältung entgegenzuwirken und den Herbst ohne ständiges Schnäuzen genießen zu können.
Zink kann den Verlauf mildern
Forschungsergebnisse zeigen, dass Zinkpräparate, insbesondere wenn sie innerhalb der ersten 24 Stunden nach Auftreten der Symptome eingenommen werden, den Schweregrad der Symptome verringern können. So wird auch die Dauer der Erkrankung verkürzt.
Gute Hygiene ist die einfachste Lösung
Viren mögen keine Hygiene, im Gegensatz zu uns! Händewaschen mit Seife entfernt Viren von den Händen und verhindert so die Übertragung von Viren. Deshalb ist es unbedingt ratsam, sich nach dem Besuch von belebten Plätzen die Hände zu waschen. Denken Sie auch daran, Dinge zu waschen, die Sie in der Nähe von Nase und Mund tragen (z. B. Schals), und desinfizieren Sie den Bildschirm Ihres Telefons mindestens einmal am Tag.
Rauchen und Stress sind ein sicherer Weg zu einer Erkältung
Rauchen ist gleich aus zwei Gründen gefährlich: Erstens senkt es die allgemeine Immunität des Körpers. Zweitens werden die Lungen, Nasen- und Mundschleimhäute von Rauchern geschädigt, wodurch Viren leichter eindringen können. Aber nicht nur auf Zigaretten muss man achten, sondern auch auf Stress. Viele Studien haben bewiesen, dass sich Stress negativ auf das Immunsystem auswirkt und dessen Abwehrfunktionen beeinträchtigt. Wenn wir wütend, frustriert, verärgert oder in Hektik sind, haben wir immer weniger Zeit, uns um uns selbst zu kümmern.
Wie kann ich eine beginnende Erkältung stoppen?
Auch wenn es nicht möglich ist, eine Erkältung an einem Tag zu bekämpfen, können Sie Ihrem Körper helfen, das Virus zu überwinden. Diese einfachen Schritte können Ihnen helfen, schneller wieder auf die Beine zu kommen:
Trinken Sie viel!
Flüssigkeit hilft nicht nur, das Virus auszuspülen, sondern kann auch wärmen: Warmer Tee, vor allem aus Kräutern und Zitrusfrüchten, wirkt schweißtreibend und beruhigt die Schleimhäute.
Überfordern Sie Ihr Immunsystem nicht!
Während einer Erkältung ist Ihr Immunsystem mit Viren überfordert. Damit es genug Kraft zur Bekämpfung hat, müssen Sie alle anderen Stressquellen – Sport, Stress, Arbeit – reduzieren. Die beste Lösung ist, sich selbst Zeit zum Ausruhen zu geben. Arbeiten Sie nie, wenn Sie erkältet sind.
Bleiben Sie warm!
Um das Kältegefühl zu verringern und sich vollständig zu entspannen, empfehlen wir Ihnen, Ihre Füße und Ihren Hals warm zu halten. In der Regel sind es diese Körperteile, die besonders empfindlich auf Kälte reagieren. Ein guter Zeitpunkt, um warme Socken aus dem Schrank zu holen und sich in eine Decke einzurollen.
Was sind die häufigsten Komplikationen einer Erkältung?
Der Nasenausfluss kann in Folge der Erkältung dicker werden und sich verfärben. Treten diese Symptome auf, sollte man schnellstens einen Arzt konsultieren. Anderenfalls kann eine schwere Verstopfung folgen, wie Mittelohr- oder Nebenhöhlenentzündungen. Eine Lungenentzündung ist eine weitere mögliche Komplikation der Erkältung. Sie sollten sich ebenso an einen Arzt wenden, wenn Sie eine Ohren- oder Nasennebenhöhlenentzündung vermuten, da es sich dabei um eine sekundäre bakterielle Infektion handeln kann, die Antibiotika erfordert.
Ist ein anhaltender Husten nach einer Erkältung eine Komplikation?
Eine Minderheit der Menschen, die sich von einem Erkältungsvirus erholt, kann einen postinfektiösen Husten entwickeln. Dieser anhaltende Husten geht über drei bis acht Wochen. Warum es dazu kommt, ist nicht gänzlich geklärt. Man vermutet aber, dass er mit einer übermäßigen Entzündung und Schleimproduktion während der Erkältung zusammenhängt. Ihr Arzt sollte einen anhaltenden Husten abklären, um eine andere Komplikation von Erkältungsviren, wie eine Lungenentzündung, auszuschließen.
Wenn eine Erkältung vollständig verschwunden ist
Solange Sie noch Symptome haben, können Sie Ihren Erkältungsvirus auf andere übertragen. Um eine Ansteckung zu vermeiden, sollten Sie zu Hause bleiben, sich beim Husten und Niesen den Mund bedecken und häufig die Hände waschen. Wenn alle Symptome verschwunden sind und Sie sich wieder gesund genug fühlen, um Ihr Alltagsleben zu führen – Hurra! Ihre Erkältung ist vorbei.